Allergien auf Brustimplantate - Ist das möglich?

Immer mehr Frauen unterziehen sich einer Schönheitsoperation in Form einer Brustvergrößerung und lassen sich sogenannte Silikonimplantate in die Brust setzen. Die Implantate werden medizin-technisch in Form und Anpassung immer weiterentwickelt. Ziel ist es, die Abwehrreaktion des Körpers auf den Fremdkörper möglichst gering zu halten. Es kommt selten vor, allerdings sind vereinzelt Artikel zu lesen, die von einer allergischen Reaktion auf Silikonimplantate berichten. Ist das wirklich möglich? Wir wollen der Frage auf den Grund gehen.

Was sind Silikonimplantate?

Silikonimplantate bestehen aus Polydimethylsiloxan (Silikon) welches aus Silizium und Sauerstoff sowie einigen Methylgruppen zusammengesetzt ist. In der freien Natur existiert kein Silikon in dieser Form sondern wird ausschließlich industriell hergestellt. Möchte man nicht, dass beispielsweise Silikonimplantate auslaufen, verbindet man die Moleküle entsprechend stärker so dass sie zusammenhalten. Ein Vorteil von diesem Silikon ist es, dass es trotz Feuchtigkeit, Hitze und physischen Einwirkungen keine Reaktion zeigt. Von der Beschaffenheit her eignet sich dieses Material daher ideal für Brustimplantate. Das Silikon wird dann rund oder tropfenförmig (anatomisch) geformt um die ideale weibliche Brust nachzuempfinden.

Allergie durch Silikon - Wissenschaft und Forschung

Vorwürfe und Vermutungen gegen Silikonimplantate existieren solange es sie gibt. Einige Frauen klagen über rheumatische Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen. Eine Folge der allergischen Reaktion? Eine allergische Reaktion erfolgt in der Regel wenn eine Überempfindlichkeit gegen einen bestimmten Stoff besteht oder aber die Immunantwort des Körper überempfindlich auf externe Stimuli. Es werden Antikörper gebildet, die die körperfremden Stoffe zerstören oder binden sollen. Angeblich wurden Antikörper bei einigen Silikonimplantat-Trägerinnen gegen Polyacrylamid (ein ähnliches Polymer wie Silikon) gefunden. Diese Untersuchungen wurden jedoch in einer offiziellen Studie der Independent Review Group aus Großbritannien widerlegt und ohne wissenschaftlichen Zusammenhang als nicht anerkannt bewertet. Fest steht, dass bis heute noch nie Antikörper gegen Silikon nachgewiesen werden konnten, was eine allergische Reaktion hierauf äußerst unwahrscheinlich macht.

Allergie durch OP selber?

Da bisher keine wissenschaftlichen Studien existieren, die einen Zusammenhang zwischen Erkrankungen und Silikon beweisen, liegt es Nahe, dass etwaige Beschwerden auf eine Folge des plastischen Eingriffes selber entstanden sind, diese aber als Allergie interpretiert werden. Fakt ist, dass eine Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten immer eine OP mit Restrisiken ist. So sind Kapselfibrosen, Entzündungen, Gefühlsstörungen und Taubheitsgefühle allgemeine Risiken einer Brust OP. Allein während des mehrstündigen Eingriffes kann es nicht immer ausgeschlossen werden, dass Keime in die Wunde geraten und eine allergieähnliche Reaktion auslösen können. Auch wenn Drainagen gelegt werden oder spätere Entzündungen erfolgen, können Folgebeschwerden vorkommen, die allerdings nicht auf die Silikonimplantate an sich zurückgeführt werden können.

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